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AutorenbildJoel Hügli

Übersicht zum CO2-Fussabdruck von Matratzen

Aktualisiert: 14. Dez.

1 Million entsorgte Matratzen pro Jahr

Die Schweiz ist weltweit die Nummer eins, wenn es um den jährlichen Matratzenverbrauch pro Kopf geht. Hierzulande werden jährlich bis zu 1 Million Matratzen in der Kehrichtverbrennung entsorgt – das entspricht rund 20'000 bis 30'000 Tonnen Siedlungsabfall.


Das klingt nach einer Menge! Aber welchen Einfluss haben Matratzen auf die Umwelt und wie hoch ist der CO2-Fussabdruck von Matratzen?


Der CO2-Fussabdruck der gesamten Schweizer Matratzenbranche liegt gemäss Schätzungen bei 200'000 bis 400'000 Tonnen CO2e. Das entspricht etwa den jährlichen Emissionen aus dem Endenergieverbrauch vom halben Kanton Basel-Stadt.


Sperrgut Matratze in Kehrichtverbrennung
Die Verbrennung von Matratzen trägt wesentlich zu den CO2 Emissionen bei (ecomade, 2020).

Was ist der CO2-Fussabdruck von Matratzen?

Das CO2-Emissionsvolumen variiert sehr stark je nach Matratzentyp, Qualitätsniveau, Grösse und Produktionsstandort.


Eine hochwertige Matratze aus der Schweiz hat einen ökologischen Fussabdruck von durchschnittlich 300 bis 400 kg CO2e. Das entspricht in etwa den Emissionen von der Produktion eines Laptops oder zu 2'000 km mit dem Auto fahren.


Bei einer einfachen Schweizer Matratze liegt der ökologische Fussabdruck mit 100 bis 300 kg C02e etwas tiefer. Das kommt daher, dass sie meistens einfacher aufgebaut sind und weniger hochwertige Materialien zum Einsatz kommen. Die Emissionen sind vergleichbar mit denen von drei Smartphones oder einem Kurzstreckenflug.


Eine einfachere Matratze hat zwar einen tieferen Fussabdruck, aber wegen der kürzeren Lebensdauer – Liegekuhlen oder fehlendem Komfort – muss man diese schneller wieder ersetzten. Folglich braucht man zum Beispiel über den Zeitraum von einer hochwertigen Matratze vielleicht 1,5 bis 2 einfachere Matratzen.


Übersicht zum durchschnittlichen CO2-Fussabdruck von Matratzen aus der Schweiz  (Gravel to Grave):

Matratzentyp

Emissionen

Kommentar

Federkernmatratze

100 bis 400 kg CO₂e

Die Metall-Sprungfedern sind zwar langlebiger und recyclingfreundlicher, aber deren Herstellung ist ressourcenintensiv.

Schaumstoffmatratze (PUR/Kaltschaum)

100 bis 375 kg CO₂e

Matratzen aus Polyurethan-Schaumstoffen (PUR) sind weniger ressourcenintensiv, aber variieren in ihrer Ausführungsqualität stark.

Latex-Schaumstoffmatratze

100 bis 200 kg CO₂e

Sind meistens dünner, einfacher und weniger ergonomisch konstruiert.

Futon

100 bis 150 CO₂e

Tiefe Emissionen, weil es eine sehr feste und materialsparende Konstruktion ist.

Nebst dem C02, dass zur globalen Klimaerwärmung beiträgt, gibt es auch viele andere Umwelteinflüsse – z.B. Wasserverbrauch, Chemikalienverbrauch und Landverbrauch. Auf Grund der schwachen Datengrundlage ist in den anderen Bereichen kein Vergleich möglich.


Die CO2 Hot Spots

Rund zwei Drittel der Emissionen entstehen durch die eingesetzten Materialien. Ein weiterer grosser Teil der Emissionen entsteht durch die Entsorgung in der Kehrichtverbrennung. Weniger relevant sind die Aufwände für den Transport und den Unterhalt der Matratze.


Hochverdichtete Materialien, Metalle, viskoelastische Schäume und Spezialmaterialien brauchen oft mehr Ressourcen und generieren somit mehr C02-Emissionen.


Mit Blick auf die CO2-Emissionen lässt sich ableiten, dass zwei kreislauffähige Massnahmen einen besonders grossen Einfluss die Reduktion vom ökologischen Fussabdruck von Matratzen haben: Verlängerung der Lebensdauer und Recycling.


Leider gibt es kaum Möglichkeiten um Matratzen zu recyceln oder zu kompostieren. Folglich handelt es sich bei Matratzen um ein Wegwerf-Produkt. Ein paar wenige Pioniere bieten das Recycling von ihren Matratzen an.




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